Workshopübersicht

Hier findest du die inhaltliche Übersicht zu den Workshop-Themen des DBVC Dialogcamp 2025

Übersicht

Information: Es gibt insgesamt acht verschiedene Workshops. Diese finden in zwei Zeit Slots mit jeweils vier gleichzeitigen Workshops statt. Somit können Teilnehmende bei zwei verschiedenen Workshops dabei sein. Eine entsprechende Workshop-Anmeldung ist für die Organisation daher erforderlich. 

Workshoprunde 1 (Vormittag)

Workshop 1.1: Junge Wissenschaftler:innen auf dem Weg in eine Führungsfunktion – Coaching bei Konflikten in beruflichen Transformationsprozessen

 

Moderation: Prof. Dr. Hans-Jürgen Balz

 

Junge Wissenschaftler:innen sind Spezialist:innen in ihrem Fachgebiet. Die Übernahme einer Management-Funktion in der Hochschule erfordert ein neues Rollenskript und erweiterte kommunikative Kompetenzen. Bei der Übernahme der neuen Aufgabe können innere Konflikte und in der Führungsverantwortung institutionelle Konflikte auftreten.

Die Arbeitsgruppe bietet Coaches in diesem Praxisgebiet den Raum zum Erfahrungsaustausch und zur Diskussion über die notwendigen Feld- und Methodenkompetenzen. 

Workshop 1.2: Notwendige Konfliktkompetenz von Führungskräften

am Beispiel leitender Ärzte in öffentlichen Einrichtungen/Krankenhäusern

 

Moderation: Dr. Claus Krüger

 

Leitende Ärzt:innen stehen vor zahlreichen Aufgaben, für die sie nur unzureichend ausgebildet sind: Führungsverantwortung, Leitung multidisziplinärer Teams, Budgetverantwortung und Verantwortlichkeit für Organisation der Prozesse und Abläufe von neu errichteten Zentren.

Dabei haben sie nur eingeschränkte Gestaltungsmöglichkeiten, da sie in der Regel Geschäftsführern nachgeordnet sind.

Darüber hinaus sind zeitnahe Reaktionen auf ständig wechselnde gesetzliche Vorgaben zur Finanzierung und zu Qualitätsanforderung für alle Führungskräfte eine Dauerbelastung.

In diesem Workshop soll erarbeitet werden, was diese Anforderungen für Führungskräfte aller Berufsgruppen bedeutet und vor welchen spezifischen Aufgaben öffentliche Einrichtungen/Krankenhäuser immer wieder stehen.

Welche spezifischen Anforderungen an die Feldkompetenz für Coaches in diesem komplexen Umfeld sind notwendig?

Workshop 1.3: Mehr sehen – besser verstehen – gut zusammen arbeiten:

Interkulturelle Sensibilität - Teil des Kompetenzportfolios von Coaches und Führungskräften zur Bewältigung von Konflikten

 

Oliver Watteler M.A., Teamleiter Data Acquisitions and Access bei GESIS, Standort Köln diskutiert mit Moderatorin: Anke Ulmer

 

In der Konfliktregulierung geht es für Coaches vor allem um das Erspüren, Erfragen und Verstehen unterschiedlicher Bedürfnisse; diese liegen oft in tief verborgenen Details und sind einer rationalen Herangehensweise zunächst nicht zugänglich. Damit emotionale Bedürfnisaspekte adressiert werden können, kann ein Coach neben empfindlichen Antennen für Unvereinbarkeiten ein Mindset der interkulturellen Sensibilität gut gebrauchen. Gerade im Alltag öffentlicher und sozialer Unternehmen macht es Sinn, angesichts des nicht unpolitischen Themas „Diversity" anscheinend unverständliche Verhaltensweisen mit hohem Störpotenzial beim Verflüssigen des Status Quo genauer anzuschauen und neben Stereotypen und Vorurteilen auch emotionale Glaubenssätze und kulturell begründete Widerstände sichtbar werden zu lassen und zu integrieren. 

Unser Gast ist Oliver Watteler, Teamleiter bei GESIS, einer der weltweit führenden Infrastruktureinrichtungen für die Sozialwissenschaften, berichtet von Widerständen und Klippen in der Kommunikationsgestaltung zwischen den verschiedenen Milieus in seinem Team. Gemeinsam laden wir am Ende der Session zu Reflexion und Erfahrungsaustausch darüber ein, wie Coaches zu Mittlern zwischen Kulturen werden können.

Workshop 1.4: Konfliktmanagement in öffentlichen Unternehmen bei Transformationsprozessen?

(Ebene der Coaches; Konfliktkompetenz von Coaches)

 

Anke Bechstein-Röse, Senior People Development Managerin bei der Deutsche Bundesbank in Frankfurt, diskutiert mit Moderatorin: Martina Finkel-Salzer

 

Laut McKinsey schlagen 70% der Change Programme weiterhin fehl. Ihre Gap- oder SWOT-Analysen, ihre Unternehmensstrategie und ihre Argumente für den Wandel sind exzellent und dennoch läuft die Transformation in eine neue Arbeitswelt in vielen öffentlichen Unternehmen nicht wie geplant – warum?

Transformation, Wandel oder Veränderung haben alle die Tatsache gemeinsam, dass sie prozesshaft sind und zu Beginn das End-Bild noch nicht feststehen kann - und genau diese Tatsache erzeugt bei vielen Mitarbeitenden Unsicherheit. Stabilität zu gewährleisten und Veränderungsdynamik zu initiieren ist die Herausforderung, vor der viele Führungskräfte in öffentlichen Unternehmen stehen. Die Aufgabe von Führung besteht darin, den resilienten Umgang ihrer Mitarbeitenden mit Unsicherheit und Instabilität zu stärken und Strukturen zu schaffen, in welchen die Dynamik von Transformationsprozessen wirkungsorientiert gesteuert werden kann.

Am Beispiel der Deutschen Bundesbank wollen wir im Workshop diskutieren, welchen Beitrag Coaching dabei leisten sollte.

Workshoprunde 2 (Nachmittag) 

Workshop 2.1: Chancen und Risiken von Führungsmodellen im Tandem

 

Martina Lehmann, Leiterin der staatl. anerkannten Schwangerschaftsberatungsstelle von DONUM VITAE in Augsburg diskutiert mit Moderator: Matthias Blenke

 

Non-Profit-Organisationen zeichnen sich durch einen hohen Anteil weiblicher Fachkräfte aus.

Faktoren wie die Vereinbarkeit von Privatleben und Beruf und ein gutes Standing zu eigenen fachlichen und sozialen Kompetenzen sind zentrale Faktoren für deren Bereitschaft, Führungsverantwortung zu übernehmen.

Gleichzeitig sind Fachkräftesicherung und Wissenstransfer weitere Themen, deren Bewältigung die Zukunftsfähigkeit von sozialen Organisationen maßgeblich beeinflussen.

(Wie) kann Führung im Tandem und in Teilzeit gelingen? Martina Lehmann berichtet über Chancen und Stolpersteine des Tandem-Führens in einem weiblich geprägten Arbeitsfeld und lädt dazu zum Dialog ein.

Workshop 2.2: Interdisziplinäre Teams im Krankenhaus –

Drahtseilakt zwischen Hierarchie und Bedürfnissen verschiedener Berufsgruppen

 

Prof. Dr. med. Wilhelm Nacimiento, Chefarzt der Abteilung für Neurologische Frührehabilitation, SANA Kliniken in Duisburg, diskutiert mit Moderatorin: Anette Buck

 

Eine professionelle Patientenversorgung bei komplexen, lebensbedrohlichen Krankheitsbildern fordert ein reibungsloses Miteinander verschiedener Berufsgruppen. Am Beispiel einer Station für neurologische Frührehabilitation eines Krankenhauses wird die Komplexität der Zusammenarbeit zwischen Ärzten, Pflegekräften und Therapeuten beleuchtet und die „Verletzbarkeit“ dieser berufs-gruppenübergreifenden Kontakte dargestellt.

 

Beim Lösen von Konflikten wird die Vielschichtigkeit der Spannungen deutlich: individuelle Bedürfnisse konkurrieren mit Strukturen, Kulturen, aber auch mit Unsicherheit. Wer übernimmt das Zepter für einen Klärungsprozess? Denn: Konfliktklärung braucht ungestörte Kommunikation, Zeit zur Begegnung und eine verantwortliche Person, die den Prozess einleitet. Einen solchen Rahmen zu schaffen und zu halten ist im hektischen Krankenhausalltag eine anspruchsvolle Aufgabe.

 

Wie können Konflikte organisatorisch und zwischenmenschlich begleitet werden? Wer sollte unbedingt bei der Klärung dabei sein? Welche Voraussetzungen sind unabdingbar, um einen stabilen Rahmen zur Klärung zu schaffen? Dies werden wir im Austausch beleuchten und unsere Erfahrungen teilen.

Workshop 2.3: Mobbing und Konflikt–

Klärung eines Begriffs und Umgang mit Herausforderungen für Coaches

 

Moderation: Dr. Thomas Hegemann

 

Mobbing wir immer mehr als Grund für Anfrage an Coaching angeführt.

Die Begrifflichkeit wird jedoch in der Mehrzahl der Fälle eher undifferenziert gebraucht, sie schwankt zwischen der Beschuldigung für übergriffiges Verhalten, dem Erleben von Zurücksetzung und Diskriminierung oder einer Interaktion, die den Betriebsfrieden und damit die Arbeitsleistung beeinträchtigt, was Führungskräfte unter Handlungszwang setzt.

In diesem Workshop geht es zum einen um eine Begriffsklärung, was sinnvollerweise unter Mobbing verstanden werden sollte. Diskriminierung, Konflikte, Machtmissbrauch, Gruppenzwang, mehr oder weniger heftige Affekte und mangelnde Führung sind alle Aspekte von Mobbing, aber nicht dasselbe.

Zum anderen geht es um bewährtes Vorgehen für Coaches, Führungskräfte bei der herausfordernden Aufgabe zu begleiten, Mobbingprozesse gut zu bewältigen.

Workshop 2.4: Was tun, wenn Konflikte Einzelnen zugeschoben werden? 

 

Moderation: Dr. Joey-David Ovey

 

Beim Coaching von Führungskräften in öffentlichen Organisationen können Lösungen für strukturelle Probleme gesucht werden. Aufmerksamkeit ist geboten, wenn bei strukturellen und politischen Konflikten die Verantwortung auf die individuelle Ebene abgewälzt wird.

Ziel dieses Workshops ist es, im Erfahrungsaustausch den Blick für die Gefahren der Individualisierung von Konflikten zu schärfen, damit Konflikte auf der Ebene bearbeitet werden, wo sie hingehören. Für Coaches gilt es die Aufmerksamkeit zu schärfen, um nicht ungewollt zur Verschärfung von Problemen beizutragen.

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