Wie konnte ich als Vollblut-Vertrieblerin eine professionelle Coachin werden?
Hintergrund
In unserer Serie #TransparenzlmCoaching beziehen wir Stellung: Die mehr als 650 im DBVC organisierten Coaches, Wissenschaftsexpert*innen, Unternehmensvertreter*innen und Weiterbildungsanbieter*innen setzen sich für eine differenzierte öffentliche Debatte des Themas #Coaching ein. Durch volle Transparenz in unserer Arbeitsweise möchten wir das Vertrauen in die Profession Coaching stärken und Menschen klare Kriterien an die Hand geben, anhand derer sie seriöse Coaching-Anbieter*innen erkennen.
Wie konnte ich als Vollblut-Vertrieblerin eine professionelle Coachin werden?
Viele Jahre lang war ich Vollblut-Vertrieblerin: Das Überzeugen stand für mich im Vordergrund. Mein Ziel war es, Menschen mit Hilfe bestimmter Techniken zu motivieren und dafür zu begeistern, den Mehrwert von Produkten oder Dienstleistungen als seinen Nutzen zu erkennen. Es ging darum, von außen auf die Person einzuwirken.
Der Schritt von der Vertrieblerin zum Business Coach war ein echter Paradigmenwechsel und für mich auch ein persönlicher Entwicklungsprozess, der Zeit brauchte. Im Business Coaching steht der Mensch, sein Anliegen und sein Veränderungswunsch im Vordergrund. Hier geht es nicht darum, von außen hineinzuwirken. Ich unterstütze diesen Menschen, seine innere Haltung und sein Mindset zu erkunden. Es gilt herauszufinden, welche Sicht ein Mensch als Einzelperson oder Menschen als Teil eines Teams oder einer Gruppe auf ein Thema haben, wie sie handeln und wie ihr Handeln nach außen wirkt. Coaching ist „Hilfe zur Selbsthilfe“. Coaching heißt: Menschen bei der Reflexion zu unterstützen, neue Perspektiven zu ermöglichen und die eigenen Ressourcen zu aktivieren.
Zu lernen, dass das Weitergeben meiner Überzeugungen, Erfahrungen, Werte und Glaubenssätze eben nicht Coaching ist, das war für mich essenziell und leitet mich heute in der Arbeit mit meinen Klient*innen.
Die Autorin
Carmen Held startete 2010 mit ihrer Ausbildung zum Systemischen Business Coach – und das waren 325 Stunden Ausbildung, -zahlreiche Übungs-Coachings und eigene Supervisionen. Sie ist Personalfachkauffrau (IHK) und zertifizierte Trainerin. Sie verfügt über 30 Jahre Erfahrung im Vertrieb und hat viele Jahre mit Menschen in 64 Ländern gearbeitet. Seit 2019 ist sie Mitglied im DBVC. Sie engagiert sich in der Regionalgruppe Süd und im Fachausschuss Öffentliche & Soziale Unternehmen (ÖSU) und beteiligte sich am Projekt „Coach Pool“. An dieser Kampagne wirkt sie mit, weil es ihr eine Herzensangelegenheit ist, Menschen mit seriöser und professioneller Coaching-Begleitung ins Handeln und Wirken zu bringen.