Anliegenklarheit, Rollenklarheit und Transparenz braucht es vor dem Start vom Coaching
Hintergrund
In unserer Serie #TransparenzlmCoaching beziehen wir Stellung: Die mehr als 650 im DBVC organisierten Coaches, Wissenschaftsexpert*innen, Unternehmensvertreter*innen und Weiterbildungsanbieter*innen setzen sich für eine differenzierte öffentliche Debatte des Themas #Coaching ein. Durch volle Transparenz in unserer Arbeitsweise möchten wir das Vertrauen in die Profession Coaching stärken und Menschen klare Kriterien an die Hand geben, anhand derer sie seriöse Coaching-Anbieter*innen erkennen.
Hol Dir endlich DEIN Leben in Fülle und Leichtigkeit, Du hast es Dir verdient!
Die sozialen Medien sind gefüllt mit vielversprechenden Aussagen wie dieser. Das Ziel: Menschen zum Kauf von Coaching-Paketen zu bewegen. Die Marketingkampagne suggeriert: Wenn Du es Dir selbst wirklich wert bist, spielt die Höhe des Investments keine Rolle.
Wie schön wäre es, wenn der Weg in ein erfülltes Leben so einfach gelänge! Natürlich fühle ich mich angesprochen: Der Wunsch, ein leichteres Leben ohne viel Aufwand erreichen zu können, wird endlich erfüllt. Ich starte mit dem Paket und lerne selbstgesteuert durch Videos, was ich tun kann oder lassen sollte, bekomme Gelegenheit zum Austausch in Master Classes.
Ein junger Mann erzählt mir von seinen Erfahrungen mit einem solchen Programm. Nach wenigen Wochen holt die Realität ihn ein: Er fühlt sich nicht erfüllter – im Gegenteil: Zuerst kam das Gefühl des Scheiterns – „es nicht zu schaffen“ – denn andere Teilnehmende schienen begeistert. Dann das Gefühl von Scham: Wie naiv konnte ich sein, meine Themen auf diese Weise klären zu wollen – und Geld verbrannt zu haben? Mein Klient macht den Kurs zunächst weiter – bevor er den Weg zu mir findet.
Noch vor dem Start in unsere Arbeit war es essenziell, zunächst sein Anliegen zu konkretisieren (Um was geht es eigentlich?) und die Erwartungshaltungen zu klären. Erst als wir Transparenz darüber hatten, in welcher Haltung wir uns im Coaching begegnen und wie wir gemeinsam arbeiten würden, haben wir uns für eine Zusammenarbeit entschieden. Eine solche Anliegenklärung gehört zu den Standards eines professionellen Coachingprozesses.
Meine Rolle als Coach ist es, in Resonanz mit dem Klienten zu gehen, den Prozess sehr genau zu beobachten und aus meiner Profession heraus das möglicherweise Hilfreiche anbieten zu können, um den Klienten so optimal in seinem Lösungsfindungsprozess zu unterstützen.
Die Autorin
Bettina Böhle ist Associate Coach im DBVC. Nach über 25 Jahren Berufserfahrung in der Personal-/Führungskräfte- und Organisationsentwicklung in Unternehmen, arbeitet sie seit 2018 als selbständiger systemischer Coach und Beraterin.