Eine Gemeinschaft, die auf Integrität, Professionalität und kontinuierliche Entwicklung setzt
Hintergrund
In unserer Serie #TransparenzlmCoaching beziehen wir Stellung: Die mehr als 700 im DBVC organisierten Coaches, Wissenschaftsexpert*innen, Unternehmensvertreter*innen und Weiterbildungsanbieter*innen setzen sich für eine differenzierte öffentliche Debatte des Themas #Coaching ein. Durch volle Transparenz in unserer Arbeitsweise möchten wir das Vertrauen in die Profession Coaching stärken und Menschen klare Kriterien an die Hand geben, anhand derer sie seriöse Coaching-Anbieter*innen erkennen.
Dieser Teil der Serie gibt, zum Anlass des zwanzigjährigen Jubiläums, einen Einblick in die Gründung des DBVC.
Warum ich vor 20 Jahren den DBVC mitbegründet habe
Vor zwei Jahrzehnten, in einer Zeit, in der das Konzept des Business Coachings zunehmend an Popularität gewann, wurde ein Problem in der Branche immer größer: Die Scharlatanerie. Es fehlte an einer Organisation, die sich für Professionalität und Seriosität im Coaching einsetzt.
Als Vorläufer des DBVC hatte ich bereits 2002 die „Interessengemeinschaft Coaching“ ins Leben gerufen. Dabei handelte es sich aber „nur“ um ein Netzwerk von meinen persönlichen Kontakten zu qualifizierten Coaches, die sich bestimmten Qualitätskriterien verpflichtet fühlten.
Aus der IG Coaching heraus entstand im Jahr 2003 die Idee, einen Coaching-Verband zu gründen, der nicht nur Coaches anspricht, sondern auch Ausbilder, Kunden und Wissenschaftler. Denn nur aus dem Zusammenspiel dieser vier tragenden Säulen des Marktes konnte meiner Überzeugung nach echte Qualität entstehen. Diese können nicht die Coaches alleine definieren. Erfreulicherweise fanden diese Gedanken Anklang.
Das Bedürfnis nach Professionalität und Seriosität.
Viele Coaches übten damals ihren Beruf ohne spezifische Ausbildung oder anerkannte Zertifikate aus. Hinzu kamen vollkommen unqualifizierte Anbieter. Dies führte zu einer Qualitätsunsicherheit, die potenzielle Kunden und Unternehmen abschreckte. Insbesondere zum Schutz von Kunden wurde mir immer deutlicher, dass eine Organisation erforderlich war, die sich für die Etablierung hoher Standards und ethischer Richtlinien einsetzt.
Ein Verband für alle Beteiligten
Neben der Idee, einen neuen Verband zu gründen, gab es auch Stimmen, die für den geschlossenen Eintritt in bereits vorhandene Verbände votierten. Letztlich bot aber keiner dieser Verbände das, was für uns damals besonders wichtig war: Eine eigene Identität als Coaches und eben das Vier-Säulen-Modell von Coaches, Ausbildern, Kunden und Wissenschaftlern, denn es war uns besonders wichtig, eine Brücke zwischen den Stakeholdern im Bereich des Business Coachings zu bauen. Wir wollten nicht nur eine Plattform für Coaches bieten, sondern auch für Ausbilder, um die Qualität der Coaching-Ausbildung zu steigern. Gleichzeitig sollten Kunden und Unternehmen eine vertrauenswürdige Quelle für zertifizierte und professionelle Coaches finden. Darüber hinaus war es uns wichtig, auch die Wissenschaft einzubeziehen, um die Coaching-Praxis auf eine solide empirische Grundlage zu stellen. Damit war klar: Wir müssen einen neuen Verein gründen. Am 10.01.2004 war es dann soweit.
Förderung von Forschung und Entwicklung
Ein wesentlicher Teil unserer Mission war die Förderung von Forschung und Entwicklung im Coaching-Bereich. Durch die Zusammenarbeit mit akademischen Institutionen und Forschern haben wir dazu beigetragen, dass Coaching nicht nur als reines Anwendungsfeld, sondern auch als wissenschaftlich fundierte Praxis verstanden wird. Diese Forschung diente auch als Basis für die Entwicklung von Ausbildungscurricula und Zertifizierungsstandards.
Die Rolle des Verbandes heute
Heute, zwei Jahrzehnte später, hat sich der DBVC als eine führende Kraft in der Welt des Business Coachings etabliert. Wir haben erfolgreich Standards gesetzt, die Anerkennung finden, und bieten eine Vielzahl von Ressourcen und Unterstützungen für unsere Mitglieder. Der Verband hat eine entscheidende Rolle dabei gespielt, das Vertrauen in die Coaching-Branche zu stärken und die Professionalisierung des Feldes voranzutreiben.
Das Bedürfnis nach Professionalität und Seriosität.
Die Gründung dieses Verbandes war für mich nicht nur eine berufliche, sondern auch eine persönliche „Herzensangelegenheit“. Daher habe ich mich 19 Jahre lang als Vorstand engagiert und versucht, etwas aufzubauen, das echte Substanz hat. Insbesondere der Aufbau einer funktionierenden Geschäftsstelle war arbeitsintensiv, aber unumgänglich. Geleitet hat mich der Anspruch, eine Branche, an die ich glaubte und glaube, zu formen und zu verbessern.
Heute kann ich sehen, wie unsere Bemühungen Früchte getragen haben. Wir haben eine Gemeinschaft geschaffen, die auf Integrität, Professionalität und kontinuierliche Entwicklung setzt. Die Gründungsmitglieder, die den Stein ins Rollen gebracht haben, haben ihre Positionen im Verband erfolgreich an die nächste Generation übergeben. Daher bin ich sicher: Der DBVC wird weit über die kommenden Jahre hinaus Bestand haben und weiterhin dazu beitragen, das Feld des Business Coachings positiv zu beeinflussen.
Der Autor
Dr. Christopher Rauen (Senior Coach (DBVC)) ist seit 1996 als Business-Coach tätig. Er ist Lehrbeauftragter der Universitäten Freiburg, Hannover, Flensburg und Osnabrück und Gastdozent an der Universität zu Lübeck sowie Leiter der RAUEN Coaching-Ausbildung. Neben seiner Tätigkeit als Autor mehrerer Bücher werden von ihm u.a. das Handbuch Coaching, das Coaching-Magazin, die Coaching-Tools-Serie, der Coaching-Report und der Coaching-Newsletter herausgegeben. Er ist Geschäftsführer der Christopher Rauen GmbH, Initiator und langjähriger 1. Vorsitzender des DBVC und Chairman of the Board of Directors der International Organization for Business Coaching (IOBC).