Wer will, kann längst die Spreu vom Weizen trennen!

Ein Beitrag von Ingo Steinke im Rahmen der DBVC Serie #TransparenzimCoaching.

Ingo Steinke

Hintergrund

In unserer Serie #TransparenzlmCoaching beziehen wir Stellung: Die mehr als 650 im DBVC organisierten Coaches, Wissenschaftsexpert*innen, Unternehmensvertreter*innen und Weiterbildungsanbieter*innen setzen sich für eine differenzierte öffentliche Debatte des Themas #Coaching ein. Durch volle Transparenz in unserer Arbeitsweise möchten wir das Vertrauen in die Profession Coaching stärken und Menschen klare Kriterien an die Hand geben, anhand derer sie seriöse Coaching-Anbieter*innen erkennen. 

Wer will, kann längst die Spreu vom Weizen trennen!

Ich habe neulich im Kellerarchiv alte Akten gescannt und darin die Vorbereitung für mein erstes Coaching im Jahr 1991 gefunden. Schon damals gab’s ein schriftliches Angebot mit Ausgangslage, Zielen und Vorgehen.

Ich fand lauter Fragen zur Anliegenklärung und Exploration des systemischen Kontextes des Klienten, zur Vertiefung des Erlebens, um die Gefühlswelt zu erkunden, die eigenen Werte und Prinzipien, innere Glaubenssysteme zu erkunden. Und ich hatte mir Handouts für mein Feedback gemacht, um dem Klienten in Rollenspielen anliegenzentriert Know-how für die Führungskommunikation vermitteln zu können.

Stets getreu dem Coaching-Grundsatz: erst fragen – dann sagen, erst reflektieren – dann sich positionieren, erst begleiten – dann streiten. Und für den Abschluss gab’s einen kleinen Fragebogen, um die Qualität meines Coachings vom Klienten einschätzen zu lassen. Wie hingebungsvoll und ernsthaft das betrieben war. Dem Anfang wohnt ein Zauber inne.

Heute sind solche und viele weitere Standards Teil unserer Leitlinien und Empfehlungen für Coaching als Profession. Immer wieder lese ich in unseriöser Berichterstattung, dass Coach ja kein geschützter Beruf sei. Das ist längst überholt. Der Deutsche Bundesverband Coaching e.V. hat schon 2006 in seinem Fachausschuss Profession begonnen, ein Berufsbild des Coaches zu entwickeln. Es gibt längst eine Ethik der Coaching-Community, ein Kompetenzmodell für Coaches. Es gibt anspruchsvolle Aus- und Weiterbildungsstandards, Maßgaben für Evaluation und Qualitätssicherung. Immer mehr staatlich anerkannte Studiengänge orientieren sich an diesen Leitlinien und bilden an Universitäten und Hochschulen in Master-Studiengängen Coaches aus.

Windige Geschäftemacher und Heilsversprechen gibt es in jeder Branche, das muss angeprangert werden. Lasst uns aber bitte aufhören, dies immer wieder nur dem Coaching anzulasten. Auch wenn man in unserer digitalen Aufmerksamkeitsökonomie mit solchen polarisierenden Beiträgen seine persönliche Sichtbarkeit erhöhen kann. Mit wissenschaftlicher Sorgfalt und großer Leidenschaft sorgen wir schon lange in der Coaching-Community für Professionalität, Seriosität und Transparenz im Coaching. Wer will, kann längst die Spreu vom Weizen trennen.

Der Autor

Ingo Steinke ist Senior Coach im DBVC. Er engagiert sich im Fachausschuss Profession für die Weiterentwicklung des "Berufsbildes für Coaches". Ingo ist Gründer und geschäftsführender Gesellschafter des Coachingunternehmens COATRAIN® GmbH. 

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